In der Zeit, in der ich als Vegetarierin gelebt habe, habe ich genau zwei Fleisch-Sachen vermisst: Salami auf Pizza und Würstchen und Steaks beim Grillen. Die Salamipizza ist mehr eine Kindheitserinnerung und eben seit Jahren mein absoluter Favorit und mit Tofu-Würstchen vom Grill kann man mich jagen. Versteht mich nicht falsch, ich mag Tofu gerne, aber nicht in Würstchenform. Seit etwa drei Jahren esse ich ab und zu wieder Bio-Fleisch. Meistens außer Haus oder eben beim Grillen. Denn meist ist es so, dass man zum Grillen irgendwo eingeladen ist und da will man es seinen Gastgebern ja nicht zumuten, extra gegrillte Avocado mit Tomatensalsa servieren zu müssen. Wenn man aber genauer drüber nachdenkt, lässt sich kaum ein Gericht so super vorbereiten und zu Freunden mitnehmen, wie die gegrillten Avocadohälften mit Füllung. Und wie man das leckere Rezept macht, das zeige ich euch jetzt.

Darf man heutzutage überhaupt noch Avocado essen?

Wir alle wissen, oder sollten zumindest wissen, dass Avocado im Anbau und Einfuhr nach Deutschland sehr umstritten sind. Sie verbrauchen Unmengen an Wasser, jede einzelne Frucht über 10.000 Liter. Sie werden in Mexiko und Südamerika angebaut, wo viel wertvoller Regenwald den Plantagen weichen muss. Und dann werden sie mit dem Flugzeug oder Schiff hierher gekarrt und wir wollen sie möglichst für 99 Cent kaufen. Wer so lebt und konsumiert, wird nicht mehr lange Avocados haben. Ich beschränke mich auf 1-2 Bio-Avocados im Monat und meide andere Wasserfresser, wie z.B. Rindfleisch und billige T-Shirts von H&M. Deshalb sage ich, ja, man darf ab und zu eine Avocado mit Genuss essen, sollte aber wissen, wie sie angebaut werden und was das bewirken kann. Es gibt zwar unzählige Rezepte mit der Butterbirne, aber ich wähle meine liebsten aus und genieße die doppelt.

Als wir letzten Sommer in Mexiko waren, habe ich dafür jeden Tag 1-2 Avocado verdrückt, die waren lokal und für 25 Cent das Stück einfach unschlagbar günstig und köstlich.

Gegrillte Avocadohälften mit Tomatensalsa

Zubereitungszeit 10 Minuten
Kochzeit 10 Minuten
Gesamtzeit 20 Minuten
Gericht Hauptgericht, Kleinigkeit
Portionen 2 Personen

Zutaten
  

  • 1 - 2 Avocado, je nach Größe
  • 250 g bunte Cocktailtomaten
  • 1 Schalotte
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamico-Essig
  • Kleine Salatblätter, z.B. Blutampfer, Pak Choi, Asiasalate

Anleitungen
 

  • Den Grill auf große Hitze vorbereiten. Die Avocadohälften direkt über der Glut ca. 3 Minuten grillen. Wer sie etwas weicher mag, grillt danach noch einige Minuten indirekt weiter.
  • Für die Salsa die Tomaten waschen, halbieren und in eine Schüssel geben. Die Schalotte schälen und sehr fein würfeln. Mit Öl, Essig, Salz und Pfeffer würzen. Den feinen Salat waschen und trocken schleudern.
  • Die gegrillten Avocadohälften mit Tomatensalat füllen und mit dem Salat bestreuen. Ich löffele das Fruchtfleisch am liebsten heraus.
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Gegrillte Avocadohälften – leckerer Partner für verschiedene Füllungen

Nicht nur Tomatensalsa auch andere Füllungen passen herrlich in die Avocadohälften. So habe ich z.B. auch schon eine Radieschen-Schnittlauch-Vinaigrette gemacht oder den Tomatensalat mit Kichererbsen gefüllt. Einer meiner Favoriten ist ein würziger Linsensalat aus Berglinsen, Petersilie und Sahnedressing als Füllung. Dazu passt herrlich frisches Brot. Wer möchte, kann die Avocado auch zuerst für 3 Minuten grillen und dann auf die indirekte Seite legen, dann die Füllung mit einem rohen Ei füllen und noch weiter 10 Minuten im geschlossenen Grill grillen, bis das Ei gestockt ist. Mit etwas Chili und frischen Kräutern bestreut, ist das auch ein tolles Frühstück.

 

Weitere vegetarische Rezepte für den Grill

Da wir sehr gerne und oft im Sommer grillen, habe ich schon einige vegetarische Köstlichkeiten vom Rost verbloggt. Unter anderem gefüllte Zucchiniröllchen. Da wir mal wieder eine absolute Zucchinischwemme im Garten haben, gibt es die hier fast wöchentlich. Super gut schmecken mir auch meine kleinen (vegetarischen) Minipizzen. Mit einem Pizzastein werden die unfassbar knusprig. Und zum süßen Abschluss mag ich sehr gerne Pfirsich- oder Nekatrinenhälften, die leicht karamellisiert sind und mit einer Mascarponecreme serviert werden. Low Carb ist das zwar nicht, aber im Sommer wollen wir mal nicht so sein.