Fenchel ist das mit Abstand unterschätzteste Gemüse aller Zeiten. Noch dazu wissen die meisten nicht, was sie mit Fenchel für Rezepte kochen sollen, noch wissen viele, wie man eigentlich eine Fenchelknolle bearbeitet. Das alles werdet ihr heute erfahren, denn ich führe euch in die Geheimnisse des Fenchels ein. Und wie kommt es dazu? In meiner Saisongartenparzelle wächst kein Fenchel. Das liegt daran, dass dieser oft nur zu männlichen Knollen heranwächst – diese sind schlank und haben viel Strunk und sind lange nicht so bauchig und lecker wie ihre weiblichen Partner. Der Fenchel ist also ein Gemüse, das man am besten im Bioladen kauft. Da meine Parzellennachbarin im Saisongarten aber Fenchel anbaut, kam ich trotzdem in den Genuss von frischem, eigenem Fenchel. Denn beim Ernten hat sie das komplette Fenchelgrün inklusive der dünnen Triebe abgeschnitten und auf dem Acker liegen lassen. Meine Chance, endlich ein Pasta-Gericht mit Fenchelgrün zuzubereiten. Denn dieser scheinbare Abfall schmeckt hervorragend.

Die besten Fenchel Rezepte

Ich habe für euch schon einige Fenchelrezepte verbloggt. Da wäre zum einen mein absolut köstlicher Fenchel-Blutorangensalat mit Schwarzkümmel. Die Knollen werden in diesem Fall roh zubereitet. Zum anderen meine köstliche Fenchel-Pizza, die endlich mal eine neue Pizzakreation verspricht und somit ein leckeres Ofengericht mit Fenchel ist. Ich habe einen Linsensalat mit Fenchel und Zucchini gekocht, der vor allem Produkte aus meinem Saisongarten verwendet und habe einen ganz schnellen Rotkraut-Fenchel-Salat mit Ziegenkäse als Rezept erfunden. Auch in mein bald erscheinendes Kochbuch hat es der Fenchel geschafft, ich hoffe, die Käufer wissen das zu schätzen. Generell passt die Knolle hervorragend in Sommergerichte – sie schmeckt roh oder gegrillt. Auch in der Pfanne mit Butter und Kräutern lässt die Fenchelknolle sich toll zubereiten. Im Winter mag ich den Fenchel als Suppe oder geschmort im Eintopf, z.B. mit cremigem Kartoffelpüree und Räuchertofu. Es gibt wenige Zutaten, die gar nicht zu Fenchel passen.

Wie verarbeite ich eine Fenchelknolle?

Nicht jeder weiß, wie eine Fenchelknolle von innen aussieht. Und das ist auch nicht schlimm, Hauptsache, ihr findet es jetzt heraus. Am besten wascht ihr die Knolle mitsamt dem Grün, dann solltet ihr die kurzen Fenchelfinger, die aus der Knolle herausschauen nur so viel abschneiden, dass der Anschnitt wieder frisch ist. Meist reicht es, sie 1 cm zu trimmen. Denn die Fenchelfinger und das Grün des Fenchels lassen sich ebenfalls toll verarbeiten. Die Knolle nun von oben quer oder längs halbieren. Ihr seht jetzt, dass der Fenchel einen Strunk hat. Von unten ist da ein weißes, dickes Stück, das ziemlich hart und fest ist. Schneidet es keilförmig aus der Knolle. Nun sollten nur noch die Fenchelschichten, die sich manchmal voneinander lösen, vorhanden sein. Die halbierte Knolle mit der Schnittfläche nach unten auf ein Holzbrett legen und in Streifen oder Würfel schneiden. Für dieses Fenchel Rezept brauchst du etwa 1 cm große Würfel. Die Fenchelfinger und das Grün ebenfalls klein schneiden oder fein hacken.

Fenchel Rezept mit Pasta

Auf Sardinien gibt es ein Nationalgericht: Pasta con le sarde – Pasta mit wildem Fenchel und Sardinen. Es schmeckt köstlich. Man kann es aber auch vegan oder vegetarisch kochen und daran habe ich mich versucht. Insgesamt dauert mein Pasta-Rezept nur 25 Minuten in der Zubereitung – es ist also schnell, einfach und perfekt für den Feierabend. Und trotzdem eine Überraschung. Ihr könnt für die Pasta entweder eine ganz normale Knolle verwenden, oder ihr fragt auf dem Markt nach, ob euch die Gemüsehändler einen Fenchel mit viel Grün besorgen. Alle anderen Zutaten bekommt ihr im Bioladen oder Supermarkt.

Pasta mit Fenchel, Paprika und Rosinen

Zubereitungszeit 25 Minuten
Gesamtzeit 25 Minuten
Gericht Hauptgericht
Portionen 2 Portionen

Zutaten
  

  • 1 Fenchelknolle
  • 1 rote Paprika
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zwiebel
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Tomatenmark
  • 100 ml Sahne oder Sojasahne (alternativ: Wasser)
  • 2 EL Rosinen
  • 200 g Spaghetti
  • 2 EL Semmelbrösel
  • Salz, Pfeffer und Chili (am besten Piment d’Espelette)

Anleitungen
 

  • Den Fenchel waschen, halbieren, den Strunk herausschneiden und ggf. trockene Enden der Fenchelfinger abschneiden. Den Fenchel in ca. 1 cm große Stücke schneiden. Die Paprika waschen, halbieren, entkernen und ebenfalls 1 cm groß würfeln. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Den Knoblauch schälen und fein hacken. 2 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Bei mittlerer Hitze die Zwiebeln anbraten, bis sie glasig sind. Dann Fenchel, Knoblauch und Paprika zugeben und bei hoher Hitze ca. 10 Minuten anbraten, dabei immer wieder umrühren.
  • Die Spaghetti in Salzwasser al dente kochen. In einer kleinen Pfanne das restliche Olivenöl zusammen mit den Semmelbröseln anrösten, bis diese knusprig braun sind. Die Semmelbrösel leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Die Fenchel-Paprika-Mischung in der Pfanne leicht zur Seite schieben und das Tomatenmark zugeben. Durch Rühren das Mark etwas anrösten. Dann alles mischen und mit Sahne ablöschen. Ggf. noch weitere 50 ml Pastakochwasser zugeben und die Soße bei hoher Hitze einkochen lassen, so dass die Flüssigkeit etwas sämiger wird. Die Rosinen zugeben und ca. 4–8 Minuten einkochen. Die Mischung mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Dann die Spaghetti tropfnass zugeben und alles mischen. Auf einen Teller portionieren und mit den Semmelbröseln bestreuen.
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Variationen des Fenchel Rezepts

Ihr könnt die Pasta ganz leicht variieren. Je nachdem, ob ihr das Rezept vegan haben wollt. Dann rate ich euch Sojasahne zu verwenden. Wer keine Paprika mag, kann auch Kirschtomaten zusammen mit den Rosinen zugeben. Und da viele keine Rosinen mögen, kann man die selbstverständlich weglassen. Statt der Semmelbrösel passt auch frisch geriebener Parmesan herrlich. Oder ihr füllt die fertig gekochte Nudelpfanne mit 50 ml Kochwasser in eine Auflaufform, belegt alles mit Mozzarellascheiben und überbackt es noch 15 Minuten bei 180 ° im Ofen.