Ich erinnere mich gerade daran, wie ich in Irland vor 5 Jahren zum ersten Mal Chowder gegessen habe. Es war in Clifden, einer kleinen irischen Küstenstadt, die ich zusammen mit meiner Freundin Esther besucht habe. Wir hatten uns für den Abend ein kleines uriges Lokal ausgesucht und es war klar, dass wir etwas landestypisches essen wollte. Da ich ab und zu sehr gerne Fisch esse, musste es ein Seafood-Chowder sein. Der war so unglaublich lecker und cremig – ich war noch ziemlich lange begeistert von dem guten Geschmack. Nun habe ich vor einigen Wochen einen vegetarischen Blumenkohl-Chowder in meinem Lieblingskochbuch von Anna Jones entdeckt  und muss ihn euch gleich präsentieren, weil er so unglaublich lecker schmeckt.     

Was ist Chowder?

Tatsächlich kommt der Begriff in Deutschland kaum vor und ich habe es auch noch auf keiner Speisekarte gelesen. Ursprünglich bezeichnet Chowder eine dickflüssige, cremige Suppe mit Fisch oder Meeresfrüchten. Dabei liegt der Brühe immer ein Rauchgeschmack zugrunde, der oft von Speck kommt. Wikipedia verrät, dass man heutzutage auch dicke, cremige Gemüsesuppen, die vegetarisch sind, als Chowder bezeichnen darf. Um in den veganen oder vegetarischen Chowder Rauchgeschmack hineinzubringen (der wirklich unverzichtbar ist) nehme ich Rauchsalz. Ich habe im Bioladen das Rauchsalz von Brecht gekauft – und endlich eine Einsatzmöglichkeit gefunden.

Blumenkohl im März

Ich hatte euch ja schon berichtet, dass ich noch mit Wintergemüse koche und hier in Griesheim stehen tatsächlich noch Blumenkohlköpfe auf den Feldern. Durch den letzten Frost und den vielen Regen sind die meisten jetzt aber schon ziemlich braun. Dennoch, man bekommt regionale Köpfe, die bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden in jedem Bioladen oder Supermarkt. In meinem Saisongarten habe ich im Sommer auch oft frischen Blumenkohl, jedoch ist er ziemlich tricky im Anbau und es ist nicht immer von Erfolge gekrönt. Super gerne mache ich daraus einen asiatischen Salat, wie ihn auch Max Raabe isst.

Chowder in Irland essen

Wenn ihr Clam Chowder in Irland probieren wollt, so empfehle ich euch einen Stop in Clifden. Nicht nur, dass es sich dabei um ein wunderschönes kleinen Städtchen handeln, sondern dass es dort auch tolle Pubs und das beste Bed & Breakfast gibt, in dem ich je war. Die Buttermilk Lodge. So wunderschön da und mit dem fabelhaftesten Frühstück überhaupt. Wir haben die Wanderung zum Diamond Hill gemacht, unterwegs Esel getroffen und die besten Mandarinen aller Zeiten gegessen. Wo ich das so schreibe, merke ich, wie gerne ich einmal wieder nach Irland fahren würde.

 

Rezept für rauchigen Blumenkohl-Chowder

Was jetzt vielleicht aufwendiger klingt, ist im Grund wirklich super einfach. Man schmeißt alle Zutaten in einen Topf und lässt es köcheln. Nebenbei röstet man Mais in einer Pfanne an und am Ende toppt man das ganz mit Koriander oder Petersilie. Traut euch, der Geschmack ist fabelhaft.

Rauchiger Blumenkohl-Chowder

Zubereitungszeit 45 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten
Gericht Hauptgericht
Portionen 4 Portionen

Zutaten
  

  • 1 Zwiebel
  • 2 Stangen Sellerie
  • 1 Süßkartoffel (oder 3 normale Kartoffeln)
  • 1 Blumenkohl
  • 1 Liter Gemüsebrühe (ggf. etwas mehr)
  • 2 EL Öl
  • 1-2 TL Rauchsalz
  • 1 kleine Dose Mais
  • 1 Limette
  • 1 Handvoll Kokoschips /Flakes
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 1 TL Paprika rosenscharf
  • Koriander

Anleitungen
 

  • Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Den Sellerie waschen und ebenfalls fein würfeln. Die Süßkartoffel schälen und 1 cm große würfeln. Den Blumenkohl waschen und in 2-3 cm große Röschen zerteilen.
  • 1 EL Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln sowie den Sellerie darin ca. 3-4 Minuten weich andünsten. Süßkartoffeln und Blumenkohl zugeben und alles mischen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und mit 1 TL Rauchsalz würzen. Ca. 15-20 Minuten im geschlossenen Topf köcheln lassen, bis Süßkartoffel und Mais gar sind.
  • Inzwischen den Mais in dem restlichen Öl in einer Pfanne anbraten. Dabei beständig rühren und richtig schön bräunen. Der im Mais enthaltene Zucker karamellisiert etwas.
  • Den Backofen auf 180 ° vorheizen. Die Kokosflakes auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und mit Agavendicksaft und Paprika bestreuen. Ca. 4-5 Minuten backen. (und nicht wie ich, komplett verbrennen lassen und den Rauchmelder auslösen)
  • 2 EL des Mais zur Suppe geben und diese cremig pürieren. Die Suppe mit mehr Rauchsalz, Limettensaft und Pfeffer abschmecken.
  • Die Suppe mit den Kokosflakes, dem Mais und frischem Koriander servieren.
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